Zmorge, Zmittag, Znacht

Als Schweizerinnen und Schweizer geht es uns grundsätzlich mit Abstand besser als vielen (den meisten?) Menschen auf dieser Welt. Wir können hier in diesem Land z.B. abstimmen gehen, uns ausbilden und Teilzeit anstellen lassen, über Themen wie Gleichberechtigung bei Salärzahlungen oder Frauenquoten diskutieren. Und uns Gedanken darüber machen, wie wir uns ernähren. Sollten wir z.B. wollen, könnten wir auf Fleisch, Fisch, Geflügel oder allgemein Produkte mit tierischen Inhaltsstoffen verzichten. Darüber habe ich mir HIER schonmal Gedanken gemacht. Ich glaube allerdings, es ist gesünder – für uns und die Welt – bewusst zu konsumieren. Zu wissen, was wann wo wächst, wie es produziert, gelagert, transportiert und verarbeitet wird. Und wie viel davon tatsächlich als gesund gilt. Um Verbreitung von fundiertem Wissen zu diesem Thema macht sich vor allen anderen die 1986 in Italien gegründete Slow Food Bewegung stark. Und seit einigen Jahren in der Schweiz auch der Verein Slow Food Youth. Junge Leute, die sich mit dem Thema Ernährung in Zeiten der Globalisierung befassen und in diesem Bereich ganz viele tolle Anlässe organisieren. Gestern nachmittag z.B. eine z4iTramfahrt durch Zürich im Rahmen des Erlebnismonats Zürich isst. Bildschirmfoto 2015-09-13 um 20.35.01 Das Wort Zvieri steht übrigens für eine Zwischenmahlzeit am Nachmittag und wird im dazu gehörigen Täschli meist kleinen Kindern mit in den Kindergarten oder die Schule gegeben. Ich weiss gar nicht, warum Erwachsene dies nicht auch tun? Ich meine, lugemal: IMG_3093 Vor der Abfahrt erhielt also jeder Teilnehmer ein Znünitäschli und erfuhr während ersterer, was in zweitem steckt und woher das wiederum kommt. Alle Produkte (Apfel, Brot, Schoggi, Milch, Stadtjäger, Führer) zeichnen sich durch viel Geschmack aus. Sie werden ohne künstliche Zusätze und mit viel Herzblut ausschliesslich in der Stadt Zürich hergestellt (jedes Kirschstängeli der Firma Schwerzmann wird einzeln zum Befüllen in die Hände genommen. Zum Verzehr selbstverständlich auch). Ökologisch also sehr sinnvoll und weil kleine Produzenten, auch qualitativ garantiert einwandfrei. IMG_3064 Von den Organisatoren selbst wurden schöne Texte aus der Weltliteratur zum jeweiligen Thema gelesen, was wunderbar kurzweilig und unterhaltsam war. Hiermit eine Bitte an die VBZ (Unterstützerin des Projektes): können Sie bitte öfters Lesungen über ihre Lautsprecher tönen lassen? Ich glaube, das wirkt entspannend auf die Passagiere. IMG_3067 An dieser Stelle also herzlichen Dank an die jungen Leute von Slow Food Youth, die mit viel Freude so tolle Anlässe aus dem Boden stampfen (hier abgebildet der Oberkörper von Mona Mijthab, die ein F-abric T-Shirt vom dritten Unterstützer Freitag trägt). Wer wissen will, was sonst so läuft bei Slow Food Youth, folgt ihnen am besten auf Facebook, die Webseite lässt inhalts- und linktechnisch leider etwas zu wünschen übrig. Aber hey, wer im echten Leben so viel Gutes tut und damit – meiner Meinung nach – die Welt rettet, dem soll verziehen sein. Es war ein tolles Erlebnis und ich wünsche mir viele Weitere davon.

Wenn der Eintrag in meiner Agenda stimmt, findet vom 13. – 15. November 2015 erneut ein Slow Food Market in der Messe Örlikon statt.

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