Machart DIY

Die Umsetzung, 1998 als AuPair in New York Fuss zu fassen, missriet. Nach nur vier Monaten kehrte ich überfordert, desillusioniert und voller Heimweh zurück in die Schweiz. American Way of Life? Just did not get it. Das Gute daran: ich bin bis heute mit Ana-Karina aus Brasilien befreundet. Deren grosse Leidenschaft war (und ist!) dieses Scrap Booking dem ich absolut nichts abgewinnen kann. Mich aber trotzdem all die Jahre durch saumässig freue, wenn ich wieder eine ihrer personalisierten, oberhübschen und in Handschrift verfassten Karten erhalte. Wie dieser damals ein paar Jahre später, schwappt nun auch der nächste Schrei aus Amerika zu uns über den grossen Teich: DIY. Do It Yourself. Sprich: diiiäiuäi. Oder wie das bei uns heisst: baschtle. Dem kann ich schon eher was abgewinnen. Liegt in meinen Genen, siehe Foto unten. Meine Geburtsanzeige, hat meine Mama gemacht, krass gä. Das Teil ist gerade mal 11cm breit. Wer in meinem Alter erinnert sich nicht an mit Laubsägeli ausgesägte Briefständer (sowas gab es damals noch), mit Bastfaden umflochtene leere Büchsen (=Studentenfuttervorrat für das Büro), holzige mit Lötkolben bemusterte Schneidbrettli oder Kleiderbügel usw usf? Die Ergebnisse der kreativen Ausbrüche wurden dann der lieben Verwandschaft verschenkt. Inklusive der obligaten Fotokalender, versteht sich. HUAAA! Foto 2 Einfach nur was Nettes basteln, das dann beim Empfänger anstandshalber zwei Monate rumliegt, bevor es diskret im Eimer landet aber will ich nicht. Das gute Stück sollte einen Zweck erfüllen, gut schmecken oder sonstwie nachhaltig wirken. Also adaptieren wir die Wegwerf-Materialschlacht etwas und besuchen verschiedene kleine Unternehmen, die uns zeigen, wie etwas ganz einfach auch zu Hause gemacht werden kann. So zum Beispiel lernen wir, wie wir uns richtig schminken (technisch als auch im Sinne der verwendeten Produkte). Wir werden einen eleganten Drink-Klassiker mixen. Wir organisieren und dekorieren ein Überraschungsdate. Wir picknicken japanisch. Wir werden Cupcakes nach alter Art toppen. Und für unseren Nationalfeiertag eine richtig geile Blumendeko stecken. Ausserdem würde ich wahnsinnig gerne mal in einem Kran sitzen, aber da hab ich noch keine passende Umsetzung dafür gefunden. Meine Partnerin in dieser Serie ist die Fotografin Patrizia Human, weil gute Fotos immer von einem Profi gemacht werden sollen. Freut euch auf den ersten Beitrag nächste Woche, welcher in Zusammenarbeit mit der tollen Sarah Semrau entstand. Die Dame ist Gründerin und Geschäftsführerin des ersten Organic Make-up Shops der Schweiz. In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein schönes Wochenende!

4 Gedanken zu „Machart DIY

  1. Wooow!! With a little help from my friends – oooops! from Google!! Nina! We still friends, great friends, and I am proud of our tough time as Au Pairs, and of course we didn´t get the american way of life but we get each other! 🙂 I can have my scraps and you have your nimmplatz and your great ideas for writtings, cooking and absolutelly great way of life!!! Love you, girly!!! Cheers from Brasil! 🙂

  2. Ja, Nina, ich kann mich an diese Geburtsanzeige erinnern, fand ich auch den „Wahnsinn“ damals und bekam fast ein wenig Stress, dass meine Cousine derart aufwendige Karten bastelt (wie hätte ich das nur annähernd geschafft?) . Aber was auch zu sagen ist: Du warst die Erstgeborene. Hat M. bei deinen Brüdern auch noch so viel Zeit gefunden zum Basteln? Ich habe zum Beispiel ein Tagebuch über mein erstes Lebensjahr, wo ich immer wieder „Schätzeli“ genannt werde, wo die Ankunft meines ersten Zahns freudig vermeldet wird und sich Mami Sorgen macht, wenn ich ein Hüsteln von mir gebe. Meine beiden Brüder vermissen sowas, von ihnen gibt es nur noch ein paar wenige Schwarz-Weiss-Fotos im Kinderwagen oder auf Papas Schoss. Tja, die Ältesten haben immer einige Vorteile, gell!

    1. hoi T. 🙂 die abgebildete ist übrigens die von deinem vater H. und ja, dachte mir auch, was für eine heidenarbeit das wohl gewesen sein muss. der mittlere hat vielleicht noch was gekriegt, aber die beiden kleinen bestimmt nicht. dafür habe ich ihnen als teenager die wege geebnet, sie blieben am längsten zu hause wohnen und wurden allabendlich bekocht. ausgleichende gerechtigkeit, meine ich.

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