Anregend

Während meiner Reise im Juni und Juli haben sich diverse Magazine, Newsletters, Zeitschriften und Journale zuhause gestapelt. Seit drei Wochen nun lese ich mich nahdisnah durch all das Papier. Grossartig. Dabei geholfen hat das Wunderwetter, schliesslich lag ich die letzten Wochen jeden Nachmittag in der Badi. SPF50 auf der Haut, schönes Tüechli am Boden, Hut auf dem Kopf und immer ein paar Wörter in den Händen. Ausser natürlich, wenn ich ein Pfüsi gemacht habe, da habe ich geträumt von Taifunen und Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Item. Drei Texte haben mich mehr berührt als alle andere. Sie haben mich zum Lachen gebracht und nachdenklich oder auch hässig gemacht. Ich lege Euch, sehr verehrte Leserinnen und Leser, sehr ans Herz, diese Schriften zu lesen:

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Horoskope sind super. Unterhaltsam, lehrreich und treffend. Meine Eltern liessen eines für mich bei der Geburt anfertigen und schenkten es mir auf meinen 20. Geburtstag. Die Astrologin hat mich ziemlich konkret beschrieben und ich hoffe, die Eltern haben sich dadurch bereits früh mit meiner Sturheit abgefunden. Auch sonst lassen sich Horoskope immer gut und gerne für unsympathische Charakterzüge als Entschuldigungen beiziehen. Letzte Woche hat die Online Plattform BROADLY einen sogenannten ASTRO ROAST publiziert. Jedes Sternzeichen wird dort liebevoll durch den Dreck gezogen. Lest es, meine Lieben. Wenn ihr auch nur über ein Quentchen Selbstironie verfügt, werdet ihr euch vor Lachen am Boden rollen.

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In einem meiner drei Lieblingsnewsletter wurde ein Artikel des Magazins WIRED verlinkt, in welchem die Lügen und nicht gehaltenen Versprechen von Facebook/Zuckerberg der letzten 14 Jahre gelistet sind. Die Newsletter-Schreibenden haben sich auch prompt und konsequent von einem ihrer Social Media Profile verabschiedet. Obwohl der Artikel über die ganze beängstigende Tragik mit Leichtigkeit und Humor berichtet, darf die Tragweite unseres Tuns auf solchen Netzwerken nicht unterschätzt werden. Schaut euch zum Thema Datensicherheit auch unbedingt das Video am Schluss des Artikels an und passt eure Privatsphäre-Einstellungen an. Am Schlausten wäre wohl trotzdem, gewisse Social Media Profile schlichtweg zu löschen. Habt ihr schon mal eines gelöscht? Und habt es wieder aktiviert oder seid seither abstinent? Was hat sich verändert? Hat sich etwas verändert? Wieso habt ihr euer Konto nicht gelöscht? Ich freu mich mega über allfällige Kommentare unter diesem Text.

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Zum Geburtstag wurde mir ein Jahresabo von REPORTAGEN geschenkt. Alle zwei Monate werde ich mit sauber, fair und gesund recherchierter Hintergrundinfo gefüttert. Die Herausgeber behaupten, sie seien unabhängig. Will ich doch hoffen, trotz Autowerbung auf den ersten drei Seiten. Auf jeden Fall verlinke ich euch den Artikel SPRACHLOS IN SEVILLA. Ich wusste nicht, dass es in Valencia, einer Stadt in Spanien, etwa 34% Analphabeten gibt. Die meisten von Ihnen sind zwischen 20 und 30 Jahre alt. Das erschreckt mich. Ich wusste nicht einmal, dass es funktionale Analphabeten gibt. Der Artikel fokussiert auf Tres Mil Viviendas, eine Plattenbausiedlung und der ärmste Teil der Stadt, weitab vom herausgeputzten Zentrum.

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Und zum Schluss möchte ich euch nochmal etwas Unterhaltsames mit auf den Weg geben. Mein momentan allerallerliebstes Instagram Profil (jaaaaa, gehört auch Facebook) heisst DOGS IN FOOD. Jeder einzelne Post bringt mich zum Lachen. Vielleicht, weil ich die üblichen Tierfotos und -videos total doof finde. Vielleicht, weil ich es total paradox finde, dass gewisse Tiere verniedlicht und verhätschelt werden und andere gegessen. Auf jeden Fall und vor allem aber, weil die Fotos superkreativ und – eben – LUSTIG sind.

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